Und da sitze ich nun wieder, in Berchtesgaden, mit kaputten Füßen. Und jetzt? Nach Hause fahren? Auf schnelle Genesung hoffen? Was ganz anderes machen? Ich kann keinen klaren Gedanken fassen, will am liebsten weiter machen und kann nicht.

Irgendwie fühlt sich das unwirklich an wieder hier auf diesem Balkon zu sitzen. Noch, vor ein paar Tagen, bin ich hier gewesen, erschöpft, aber glücklich und voller Vorfreude auf den nächsten Tag und jetzt brüte ich an selber stelle depressiv vor mich hin. 🙁

Das Wetter ist traumhaft sommerlich. Ich raffe mich auf, schlendere durch Berchtesgaden, um auf andere Gedanken zu kommen. Das klappt aber leider nicht.

Den nächsten Tag verbringe ich im Naturfreibad Aschauerweiher. Strahlender Sonnenschein, doch das kann mich weiterhin nur wenig trösten. Ich fühle mich sehr alleine und wünsche mir die Gesellschaft von meinem Freund, der mich aber gleichzeitig nicht anrufen darf, weil ich vermutlich gleich losflennen würde am Telefon. Wie man merkt, bade ich den ganzen Tag nicht nur im Wasser, sondern auch ganz schön im Selbstmitleid!

Den dritten Tag verbringe ich wieder im Freibad und es geht langsam wieder aufwärts mit mir. Ich bespreche mich mit meinem Freund, sortiere meine Gedanken und treffe dann die Entscheidung nicht abzubrechen! Klar, die ganze Tour ist jetzt nicht mehr zu schaffen, aber ich will nicht komplett aufgeben. Noch einen Tag bleibe ich hier, kaufe mir neue Wanderschuhe, plane die ganze Tour um und fahre dann nach Maria Alm, um von dort aus einen Neustart zu wagen.