Canyoning und Abenteuerreise in Frankreich

(Mai 2013)

Eine Woche Action, Spaß und viel Wasser gibt es auf meiner Abenteuerreise in Frankreich. Auf http://www.verdon.de/ kann man diese und viele andere Erlebnisreisen  buchen. Michael, der Guide und Veranstalter dieser Touren, ist ein super Typ und macht seine Sache sehr gut! Während der Tour ist er stets aufmerksam und hilfsbereit und weiß einfach was er tut. Eine Reise mit ihm lohnt sich nicht nur, sie macht einen Riesenspaß und hinterlässt unvergessliche Momente und Erinnerungen.

Wir sind eine kleine Gruppe, 3 Frauen und unser Tourguide Michael. Da wir uns alle nicht kennen, machen wir am ersten Tag ein Kennenlernwandern. Wir erkunden die Gegend, Michael erzählt immer was dazu und so kommen wir alle leicht ins Gespräch und sind uns von Anfang an sympathisch. Michael lernt uns dabei als Gruppe kennen und kann dann gut einschätzen auf welchem Niveau wir sind und was er uns alles zumuten kann.

Bevor wir losgehen, kommt ein Schäferhund zu uns angelaufen und schubst mich ganz vorsichtig zu Boden. So möchte er gerne ein paar Streicheleinheiten bekommen. Das ist dem aufmerksamen Schäfer natürlich nicht entgangen. Er pfeifft den Hund zurück und schimpft dann mit ihm auf Französisch. C’est la vie – so ist das Schäferhundeleben, er hätte das ganz offensichtlich nicht machen dürfen.

Auf schmalen Pfaden wandern wir in luftigen Höhen und staunen über die wunderschöne Farbe des Wassers und unterhalten uns darüber, dass wir schon bald in diesem Wasser schwimmen werden.

Auch unsere Hände müssen wir benutzen um voranzukommen. Kurze und leichte Kletterpassagen müssen dabei frei überwunden werden.

In den wasserdichten Rucksäcken tragen wir Neoprenanzüge, Helme, Wasser, Klettersteigausrüstungen und Seile mit. 

Seilgesichert geht es an manchen Stellen ganz eng auf in den Berg geschlagenen Wegen, wo nur ein Fuß hinter dem anderen passt. Und je nach Sonneneinstrahlung schimmert und glänzt, mal heller und mal dunkler, der türkisblaue Verdon Fluß unter uns.

In der Gruppe bin ich zwar die schwächste, aber dafür ehrgeizig und mutig. Der Blick auf dem  Foto verrät, dass es zeitweise sehr anstrengend für mich ist. Mir krampfen die Waden und die Kraft lässt manchmal ganz schön nach. Ich leide aber stillschweigend, denn ich weiß, dass die Mühe sich lohnt!

An einem anderen Tag gibt es einen Kletterkurs für Anfänger. Ich bin definitiv eine Anfängerin und ich muss gestehen, dass Hochklettern mir nicht so liegt, da hab ich doch ein ganz schön mulmiges Gefühl und zittrige Beine. Das Abseilen in die Tiefe macht mir deutlich mehr Spaß und weniger Angst.

Trotzdem ein schönes Gefühl es nach oben geschafft zu haben.

Am nächsten Tag machen wir aquatisches Wandern. Diesmal gehen wir direkt am Wasser entlang, zwischen den steilen und hohen Felsen der Schlucht. Meistens gibt es keinen richtigen Weg und wir klettern einfach über die riesigen Steinbrocken…

… oder durch sie hindurch.

Wir machen einige Pausen, mal um zu picknicken, mal einfach so, um die Landschaft zu bestaunen…

… und schließlich um ins Wasser zu gehen. Das Fluss ist im Mai noch eiskalt. Selbst im Neoprenanzug kostet es viel Überwindung hineinzusteigen.

Wir schwimmen gegen die Strömung, was tatsächlich viel schwerer ist, als ich zuerst angenommen habe. Mit dem Tipp von Michael, nicht in der Mitte zu schwimmen, sondern eher am Rand, geht es dann langsam vorwärts. Vor lauter Adrenalin und Anstrengung bemerke ich die Kälte des Wassers bald gar nicht mehr.

Wir schwimmen bis zu einer bestimmten Stelle, machen dort eine kurze Pause, um uns zu erholen. Das Schwimmen zurück ist dann ganz entspannt, wir legen uns einfach aufs Wasser und die Strömung bringt uns wieder an unseren Ausgangspunkt zurück. Man sollte dann nur rechtzeitig den Rand ansteuern und sich an irgendeinem Stein festhalten, die Strömung ist nicht ohne!

Zurück sollen wir dann nicht mehr neben dem Wasser laufen, sondern schwimmen. Aber nicht einfach Schwimmen, wie man das so kennt, sondern mit einer speziellen Technik, die wir an dieser Stelle erst einmal üben. Dazu legen wir uns im Wasser auf den Rücken, mit den Füßen nach vorne. Die Strömung bringt uns automatisch in Bewegung, lenken müssen wir aber selber, um die Hindernisse, wie Steinblöcke zu umschwimmen. Das sind ungewohnte Bewegungsabläufe, deshalb machen wir diese Lenkübungen mehrere Male, bis Michael das Gefühl hat, wir seien soweit.

Zum Schluss, wenn alle Hindernisse hinter uns sind, können wir wieder entspannt, im gewohnten Stil weiterschwimmen.

Aquawandern ist eine außergewöhnliche Erfahrung, wir haben etwas Neues gelernt, etwas was wir alle noch nie vorher gemacht haben. Wir haben gute Laune und albern ein wenig rum… na ja, eigentlich nur der Michael, aber wir finden´s auch lustig.

Einen Tag haben wir für uns zur freien Verfügung. Mein Paragliding Termin muss leider, aufgrund von schlechten Windvoraussetzungen, ausfallen. Wir machen alle zusammen einen Ausflug in ein sehr hübsches mediteranes Bergstädtchen, wo wir spazieren, durch die süssen Lädchen bummeln und leckere Crepes essen.  Und am letzten Tag kommt dann der krönende Abschluss – Canyoning durch die Schlucht.

Michael erklärt uns wie das alles mit den ganzen vielen Seilen funktioniert, wie man die Knoten macht und wie man abseilt.

Durch enge Gänge müssen wir oft einfach runterklettern. Was hier noch sehr ungelenk aussieht, wird mit der Zeit immer besser. Hin und wieder gibt es einen Tipp von Michael, der jeden Stein, auch unter Wasser, kennt, wo man z. B. den Fuß abstellen könnte. Den Rest müssen wir selber rausfinden auf welche Art wir runterklettern wollen, was dann manchmal sehr abenteuerlich aussieht.

Manchmal ist es ganz einfach; wenn genug Wasser fließt rutschen wir einfach, wie in einem Schwimmbad, die Naturrutsche runter und landen in einem Wasserbecken.

Mehrere Stellen müssen mit Hilfe eines Seils überwunden werden. Michael bleibt oben bis wir alle runterkommen und ich gehe meistens als erste runter, um dann von unten mitzusichern.

Zwei mal müssen wir 50 Meter tief abseilen. Eine unbeschreiblich coole Erfahrung. Man hängt und baumelt da an einem dünnen Seil zwischen den schroffen Felsen. Neben dir ein Wasserfall, der in die Tiefe fällt und unter dir zuerst das Ungewisse und dann ein Wasserbecken. Adrenalin pur!

Die Abenteuerreise in der französischen Verdonschlucht ist ein unvergessliches und wunderbares Erlebnis, das ich auf jeden Fall wiederholen möchte. Danke Michael und Vengatours für diese Erfahrung!

Zu dieser Reise gibt es keine gemalten Bilder von mir, da ich zu dieser Zeit noch nicht gemalt habe. Trotzdem wollte ich diese Erfahrung mit euch teilen.