"Ein Gletscher im Treibhaus" - Bildungsurlaub in Osttirol

August 2020

„Der Klimawandel nagt seit Jahren an den Gletschern, so auch am Großvenediger. Die Folgen des Klimawandels lassen sich nirgends besser zeigen als in hochalpinen Regionen. Auf dem Venediger Höhenweg machen wir uns auf Spurensuche nach Zeugnissen der letzten großen Eiszeit und was daraus geworden ist: Wie reagieren die Gletscher auf den Anstieg der Temperatur? Haben Tiere und Pflanzen mit milden Wintern es leichter als in früheren Jahrzehnten? Wie richtet sich der Mensch auf die Veränderungen im Gebirge ein? Wie reagiert die Politik auf den Klimawandel? Wie kann mein Beitrag zum Schutz des Klimas aussehen?“ (Quelle: https://www.sport-erlebnisse.de/index.php?ID=31064)

Auf der Suche nach meinem diesjährigen Bildungsurlaub stieß ich auf die hessische Bildungsakademie Seite und auf oben zitierten Text, der ein Bildungsprogram ganz nach meinem Geschmack ankündigte: Wandern, Berge und Bildung zum Thema Gletscher und Klimawandel. Klingt super spannend, oder? Das war es auch und deshalb möchte ich gerne diese wunderbare Erfahrung mit euch teilen und wünsche nun viel Spaß beim Lesen!

Die Übersicht

Tag 1: Köln - Venedigerhaus Innergschlöß
Tag 2: Venedigerhaus - St. Pöltner Hütte
Tag 3: Venedigerhaus - Neue Prager Hütte
Tag 4: Venedigerhaus - Löbbentörl
Tag 5: Rundwanderweg am Venediger Höhenweg
Tag 6: Venedigerhaus - Gletscherweg Innergschlöß

Und hier noch der inhaltliche Teil des Bildungsurlaubes, erstellt von Sigmund Prummer: Die Themen wurden meistens draußen und während der Pausen besprochen,  die Reihenfolge der Inhalte wurde nicht stringent eingehalten, sondern unseren Wanderwegen und der Gegebenheiten spontan angepasst – das alles sorgte für eine lockere und ungezwungene Atmosphäre.

Gletscher: Zeugen von Wetter, Klima und Klimawandel, Vorstoß-, Schwund-, Stillstandphasen, Naturphänomene

magmatische Entstehung, Vergletscherung des Hauptgipfels der Venedigergruppe in den Hohen Tauern, Ausaperung. Hat der Klimawandel hier vor Ort bereits Spuren hinterlassen? Wenn ja, welche?

Welche Anpassungsmaßnahmen hat der Mensch in den Alpen, in Deutschland, international an den Klimawandel getroffen?

Der natürliche und der anthropogene Treibhauseffekt, warum der Klimawandel in den Alpen doppelt wirksam ist.

Entstehung von Gletscher (Nährzone, Zehrzone), geomorphologische Erscheinungen: U-Tal, V-Tal, Karsee, Veränderungen seit der letzten Eiszeit. Alpine Gefahren am Gletscher.

Nationalstaaten, Staatengemeinschaften, NGO, Wirtschafsverbände – aktueller Stand

Klimawandel in den Alpen im Lichte der Wissenschaft, Veränderungen bei Flora und Fauna.

Der Berg kommt in Bewegung. Auswirkung der Veränderungen von Permafrost auf die Menschen in den Alpen. Wie reagiert die Politik in den Alpenstaaten?

geomorphologische Spuren, Pionierpflanzen, Erstbesiedler, Moränen (End- und Seitenmoränen), Leitformen, Schotterfelder, Findlinge, Transportweg, Schuttmengen.

Suchen nach Spuren der Gletscher aus vergangener Zeit: am Fels, in der Geländeform, Fließgewässern. Was sagen die Spuren über das Klima in vergangenen Jahrtausenden?

Was tut Deutschland und die Welt? Fakten, Daten, Zahlen zum Klimawandel.

Erkundung eines alpinen Teilraums (Muren, Lawinen, Borkenkäferschäden)

Gletscher in Bewegung: Nährgebiet, Zehrgebiet, Gletschertypen, Talgletscher, Gebirgsgletscher, Firn, Eis, Ausaperung, Gleichgewichtslinie, Massenzuwachs, Kar etc.

Welchen Beitrag zum nachhaltigen Lebensstil kann ich persönlich durch meine Lebensweise leisten? Energiesparen, regionale Lebensmittel, ist weniger oft mehr? Meine persönlichen Grenzen. Was kann und will ich mittragen?

Alpenkonventionen – wann und warum wurden sie entwickelt, was sich in mehr als 25 Jahren entwickelt hat. Die Alpen als Modell für eine nachhaltige Klimapolitik.

Wie arrangieren sich die verschiedenen Bevölkerungsgruppen mit dem Klimawandel? Wo liegt die besondere Herausforderung für die Land- und Forstwirte und welche Reaktionsmöglichkeiten haben sie?

Rückblick auf die Eindrücke der Woche, persönliches Resümee