Tag 1: Anreise von Köln zum Venedigerhaus Innergschlöß

Wie in der Übersicht erwähnt sollte diese Reise nach Österreich zum Großvenediger ein Bildungsurlaub sein. Nur leider leider leider hat mein Arbeitgeber diesen Bildungsurlaub nicht genehmigen wollen, weil in NRW nicht anerkannt. Hmm…doof! Dennoch wollte ich mir dieses Erlebnis nicht entgehen lassen und habe einfach meinen regulären Urlaub dazu verwendet.

Und jetzt ist es soweit! Der Tag der Abreise, besser gesagt Nacht. Sehr früh geht es für mich los mit dem ICE von Köln nach München. In  München steige ich in den nächsten Zug nach Wörl um, von wo es dann weiter mit der österreichischen RB nach Kitzbühel geht. Hier hab ich ganze 3 Stunden Zeit bis es mit dem Bus weitergeht.

Zuerst entscheide ich mich gegen die Innenstadt und gehe entlang der Kitzbüheler Ache auf einem Wanderweg Richtung Schwarzsee. Merke aber nach einer Zeit, dass ich vielleicht doch lieber umkehren möchte, um noch ne Kleinigkeit zu essen, bevor es weitergeht. Auf dem Weg zurück treffe ich auf eine sehr kontaktfreudige alte Frau, die auf ihren Bus wartet und unbedingt mit mir ein bisschen quatschen möchte. Ich setze mich zu ihr und wir unterhalten uns sehr nett, bzw. sie erzählt mir sehr viel und ich höre zu und versuche alles zu verstehen 🙂 Zum Abschied schenkt sie mir eine Nusschnecke, weil es ihr ein großes Vergnügen war mit mir zu plaudern. Wie schön – da freue ich mich doch auch, jemanden mit bloßem Zuhören, eine Freude gemacht zu haben!

In der Innenstadt von Kitzbühel finde ich schnell ein schattiges Plätzchen, wo ich einen frischen Salat esse und eine kalte große Holunderschorle trinke. Mhhhh! Holunderschorle trinken ist bei mir fest verbunden mit den Erinnerungen an die Alpenüberquerung letztes Jahr – sehr erfrischend nach anstrengenden Bergmärschen bei der Hitze.

Kitzbühel

Nach dem Essen erkunde ich noch etwas die Gegend, suche mir ein Plätzchen im Park unter einem großen Baum und mache tatsächlich ein Nickerchen. Schon so viel erlebt und es ist erst früher Nachmittag, und es wird noch einiges passieren: das Treffen mit dem Bergguide und anderen Teilnehmenden, die Busfahrt nach Matrei und zum Schluss noch eine kurze Strecke (ca. 90 Minuten) zu Fuß, auf einem Wanderweg bis zum Venedigerhaus Innergschlöß, was unser Quartier für die nächsten Tage sein wird, und das gemeinsame erste Abendessen. Wow – nicht schlecht für eine Anreise!

Ab nun bin ich nicht mehr alleine, sondern in einer Gruppe. Ich bin aufgeregt und bin gespannt wer alles dabei ist. Die Gruppe ist auf den ersten Blick sympathisch, der Bergführer Sigmund Prummer, scheint auch ein entspannter und witziger Genosse zu sein – alles deutet auf eine gute Stimmung hin und ich merke deutlich, dass auch meine Anspannung nachlässt und ich mich auf die folgenden Tage freue.

Zusammen laufen wir den Wanderweg vom Matreier Tauernhaus nach Innergschlöß zum Venedigerhaus. Wir führen die ersten Gespräche und lernen uns kennen.

Wir überqueren auf einer Holzbrücke den tosenden Gschlössbach unter uns und lernen vom Bergguide, dass es sich dabei um einen Gletscherbach handelt, der aus 2 Quellen, dem Viltragen- und Schlatenbach entsteht.

Nun laufen wir auf der Straße und erreichen das Innergschlöß, das als das schönste Tal in den Ostalpen gilt.

Das Venedigerhaus (1691m) liegt am Ende der Straße, von wo man einen tollen ersten Blick auf das ganze Tal bekommt: urige Holzhäuschen, getrennt durch das Gletscherwasser des Gschlößbaches, grasende Kühe, und die vielen Wasserfälle, die sich, von den das Tal umschließenden Bergen, in die Tiefe stürzen. Und natürlich die verschneiten Bergspitzen des berühmten Großvenedigergletschers! 

Venedigerhaus Innergschlöß

Endlich angekommen! Eine sehr lustige und freundliche Wirtin empfängt uns, zeigt uns das Haus und unsere Zimmer. Mein Zimmer, das ich mit einer anderen Teilnehmerin teile, hat einen großen Balkon. Rechts im Bild sieht man den Ausblick vom Balkon – gar nicht mal so übel! Einen schmackhaften Abschluss des Tages bietet das 3-Gänge Menü, nach dem wir mehr als gesättigt schon bald ins Bett gehen, denn morgen früh geht es endlich los mit der ersten Wanderung.