April 2020

Es ist Mitte April, die Sonne scheint herrlich und beschert uns fast sommerliche Temperaturen von 25 °C. Die Kinder von meinem Freund sind über die Osterferien bei uns zu Besuch (2 Jungs: 15 und 6 Jahre alt) und wir wollen gemeinsam wandern gehen. Da habe ich mir was schönes rausgesucht – der Künstlerweg in Windeck.

Der Künstlerweg ist ein 5,8 km langer Rundwanderweg in Windeck, der nicht nur was für Kinder ist, sondern für die ganze Familie. Erwachsene lernen etwas über die Geschichte des Ortes kennen und Kinder erfreuen sich über ca. 20 Natur – Kunstaktionen auf dem Weg, die dazu anregen in und mit der Natur kreativ zu sein.

Wir sind im Wald und schon bald, nach einem steilen Aufstieg, haben wir die erste Kunstaktion entdeckt. Kinder freuen sich über eine Pause und warten gespannt, welche Aufgabe sie da zu erfüllen haben. Auf Plakaten, die an Bäumen angebracht sind, stehen die Aufgaben beschrieben, die von Erwachsenen vorgelesen werden können.

An dieser Station sollen Kinder aus Steinen oder Kiefernzapfen, oder was auch immer im Wald zu finden ist, eine Waldschlange basteln. Mittlerweile ist die gaaaanz schön lang.

An dieser Station soll im Gitter, mit Hilfe der Zapfen ein bestimmmtes Muster entstehen. Diese Aufgabe scheint aber unserem Jüngsten nicht so zu gefallen, deshalb gehen wir hier einfach mal vorbei.

Hin und wieder überqueren wir ein Bächlein und wandern weiter mal bergauf, mal bergab…

… mal auf teilweise sehr schmalen Pfaden und am Hang entlang.

An ein paar Stellen bilden umgefallene Bäume kleine Hindernisse, über die wir drüber klettern oder, wie durch einen Tunnel gehen müssen. Ein willkommener zusätzlicher Funfactor für die Kleinen.

Kunstzitate von berühmten Menschen, wie z. B. „wahre Kunst bleibt unvergänglich“ von L. v. Beethoven oder „Kunst ist die Brücke zwischen Mensch und Natur“ von Friedensreich Hundertwasser hängen hier, einfach zum Nachlesen, an einem gespannten Seil zwischen den Bäumen.

„Kunst ist Geschmacksache“ steht auf der nächsten Tafel und es sind 3 Gemälde aus verschiedenen Kunstepochen abgebildet. Die Aufgabe lautet sich das Bild auszuwählen, das einem am meisten gefällt. Wir entscheiden uns sehr unterschiedlich, der Kleine und ich wählen das dritte Bild, also eher die moderne Kunst.

Was möchte uns dieses Kunstwerk sagen? Hmm, ich weiß es nicht – aber man muss ja auch bekanntlich nicht jede Kunst verstehen. Jedenfalls fügt es sich hier gut in die Umgebung ein.

Dann müssen wir eine zeitlang keine Aufgabe mehr erfüllen – vielleicht haben wir auch welche verpasst. Dafür konzentrieren wir uns umso mehr auf den Weg und wie alles langsam vom Winterschalf erwacht: Bäume und Büsche blühen, es wird grüner im Wald und es riecht nach Frühling.

Hübsch – ein weiß blühender Baum vor dem strahlend blauen Himmelhintergrund.

Nach diesem nationalsozialistischen Denkmal geht es kurz serpentinenartig runter und raus aus dem Wald.

Nun müssen wir ein Stückchen durch die Stadt laufen – hier vorbei an einer französischen Kanone aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1871.

Auf einer Brücke überqueren wir die Sieg und gelangen auf die andere Seite der Stadt. Wunderschön spiegeln sich hier die Bäume im stillen Wasser des Flusses.

Und bevor wir den Bahnhof erreichen gehen wir noch durch eine Wohnsiedlung mit wunderschön blühenden Bäumen in den Gärten.

Schnell vergeht die Zeit, wenn man wandert – es ist bereits später Nachmittag – erschöpft steigen wir in die S-Bahn und fahren wieder nach Hause.

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Nachträglich haben wir zur Erinnerung an unseren gemeinsamen Osternwandertag ein kleines Kunstwerk zum Künstlerweg geschaffen 🙂