Von Berchtesgaden fahre ich mit dem Bus nach Maria Alm, von hier will ich mit kleineren Wanderungen wieder beginnen. Es regnet stark und deshalb bin ich nicht ganz unglücklich darüber, dass ich nicht zu Fuß unterwegs bin. Trotzdem drückt mich mein schlechtes Gewissen, weil ich ja ursprünglich ausschließlich zu Fuß gehen wollte.

Der Ortswechsel tut mir gut, so habe ich wieder das Gefühl unterwegs zu sein, voranzukommen. Auf nassen Straßen gehe ich durch die Gassen von Maria Alm mit Vorfreude auf den morgigen Tag und auf die erste Probewanderung.

Bevor ich zu meiner Unterkunft gehe erlaube ich mir noch ein Trostbonbon in Eisform. Nervennahrung! 😀

Meine Unterkunft liegt am Ortsrand, gute 20 Minuten vom Zentrum entfernt, immer am Urslaubach entlang. Hier ist es ruhiger, schöner und auch günstiger. 

Am nächsten Tag mach ich mich auf den Weg, ohne festes Ziel, erstmal schauen wie es vorwärts geht. Ich folge einfach irgendwelchen Schildern und lasse mich überraschen.

Ganz unangestrengt spaziere ich durch den Wald, die neuen Wanderschuhe sitzen gut und meine, schon etwas erholten Füße schmerzen nur noch sehr gelegentlich. Sofort wieder los in die Berge kann ich aber noch nicht.

Ich habe viel Zeit zum Nachdenken auf diesem Spaziergang und kann immer noch nicht so recht fassen, wie alles gekommen ist, dass ich  nicht direkt bei den ersten Anzeichen schon geschaltet und reagiert habe. Hätte, hätte, hätte… geht es mir immer noch durch den Kopf.

Auf der Jufenalm mache ich eine kleine Trinkpause.

Auch Hunde oder Vögel können hier gut Rast halten.

🔴 Hundetränke Aquarell auf DIN A 6 Aquarellpapier

Nach der Pause gehe ich wieder zurück, hier an einem Speicherteich vorbei. Immer wieder ziehen dunkle Wolken vorbei, es bleibt aber trocken.

Am Abend findet ein Dorffest statt. Zwei Stunden lang zeigen die Einheimischen ihre Talente mit Gesang, Jodeln, Schuhplattlern, Goaßschnalzen, Alphornblasen und vielem mehr. Es war sehr unterhaltsam und toll. Das hätte ich sonst nicht erlebt, also doch auch etwas Glück im Unglück, sage ich mir. 🙂