(August 2018)

„Ich bin ein Wanderer und ein Bergsteiger, sagte er zu seinem Herzen, ich liebe die Ebenen nicht, und es scheint, ich kann nicht lange still sitzen.“ Diese Zeilen stammen von Friedrich Nietzsche, aus dem dritten Teil („Der Wanderer“) seines Werkes „Also sprach der Zarathustra“. Und auf diesem Weg soll der berühmte Philosoph seine Inspiration dazu gefunden haben.

Mit der Buslinie 82 gehts von Nizza nach Eze,  einer kleinen Gemeinde zwischen Nizza und Monaco. Der Wanderweg „Chemin Frederic Nietzsche“ ist kaum zu übersehen und führt hinunter zum Strand.

Nietzsche hat hier in Eze eine Zeit lang gewohnt und soll fast täglich den direkten und nun nach ihm benannten Weg zum Meer gegangen sein.

Am Anfang ist der Pfad noch ziemlich steinig und uneben, sodass ein festes Schuhwerk von Vorteil ist.

Serpentinenartig geht es abwärts, die zahlreichen Aussichtsplätze bieten tolle Blicke auf den Ezé sur Mer Strand, an dem wir bald ankommen werden. Dieser Strand zählt zu den schönsten und, vor allen Dingen, ruhigsten Stränden in Südfrankreich.

Ein ganzes Stück tiefer, weit ist es nicht mehr zum Meer. Der Weg ist auch nicht mehr so steinig und bald sogar asphaltiert.

Schon nach ca 1h sind wir unten, jetzt nur noch über die Brücke und…

… wir sind am typischen Mittelmeer-Strand. Tatsächlich sind nicht viele Menschen hier. Ab ins Wasser – und dann in die Strandbar! Schirmchengetränk!

Traumhaft! Das Wasser ist so warm, ich will gar nicht mehr rauskommen!

Im schattigen Plätzchen, mit dem Blick auf das azurblaue Meer lassen wir es uns gut gehen. Danach gehen wir den Nietzsches Weg nochmal nach oben.

Nach einem sportlichen Aufstieg sind wir bald wieder oben angekommen und flanieren nun durch die Ezé Village.

Enge verwinkelte Gassen, mittelalterliche Torbögen, antike Brunnen und schön restaurierte Steinhäuschen verleihen dem Ort einen märchenhaften Charakter. Natürlich sehr touristisch erschlossen, dieser Ort. Besteht eigentlich nur aus Gastronomie, Kunsthandwerksstätten, Boutiquen und Souvenierlädchen, so scheint es.

Diese Hausfassade hat es mir besonders angetan und ich malte sie in Aquarell nach.

Éze Village: Aquarellstifte auf DIN A 4 Aquarellpapier

Zurück an der Bushaltestelle. Der nächste Bus kommt erst in einer knappen Stunde – macht aber nichts. Mit einer Flasche Cidre und diesem Ausblick vergeht die Zeit im Flug.