Tag 3: Zepperzauerhaus – Berchtesgaden

Zepperzauerhaus - Berchtesgaden (7 Std. / ↑ 510 ↓ 1600 + 3 Std. Thomas-Eder-Steig und Schellenberger Eishöhle)

Ausgeruht und gut gelaunt breche ich am heutigen Morgen auf, Richtung Berchtesgaden.

Hinter mir die Zepperzauerhütte und ein toller Blick ins Tal.

Ich gehe weiter, zunächst noch ganz leicht auf glattem Untergrund…

…dann, weiter durch Latschenfelder und über steinige Pfade, meistens mit gutem Blick auf den Watzmann!

Auch kleine Leitern und Stufen gilt es mal zu erklimmen. Nach dem Stufenmarathon von gestern ist das hier aber ein Watz – ähh… Witz! 🙂

Trotz Hitze entscheide ich mich an der Mittagsscharte für einen Abstecher zur Schellenberger Eishöhle, dafür muss ich zwar ein gutes Stückchen in die entgegengesetzte Richtung, aber ich will sie mir unbedingt angucken!

Dorthin gelangt man über den Thomas-Eder-Steig, viele Leitern und tolle Ausblicke erwarten einen hier.

An vielen Stellen ist der Steig in den Fels gesprengt und deshalb recht steil – aber dafür gut gesichert.

Nicht nur am, sondern auch durch den Berg führt der Weg, immer wieder gibt es kleinere „Tunnel“ mit gesicherten Aussichtspunkten die einen Blick ins Tal ermöglichen.

Nach einem letzten Abschnitt am Berghang komme ich an der Schellenberger Eishöhle – der größten Schaueishöhle in Deutschland – an und stelle fest: nächste Führung erst in einer Stunde. Mist, soviel Zeit habe ich eigentlich nicht. Da erbarmt sich Paul, der sehr freundliche Eishöhlenführer und macht doch tatsächlich eine ganz private Führung außer der Reihe, nur für mich. Mega! Die Höhle ist beeindruckend, alles aus Eis, riesige Eiszapfen und -Säulen, alles glitzert. Zum Schluss bekomme ich auch noch eine Flasche Wasser und eine Postkarte, die ich ihm schreiben soll, wenn ich in Triest angekommen bin. Erfreut über eine sehr nette Bekanntschaft verabschiede ich mich und auf geht’s über den Thomas-Eder-Steig zurück zur Mittagscharte.

Von da aus geht es wieder nach oben, immer höher steige ich, bald tauchen die ersten Schneefelder auf.

Das Stöhrhaus ist in Sicht, hier wäre eigentlich mein heutiges Ziel gewesen, aber wegen Renovierungsarbeiten ist die Hütte zwar bewirtschaftet, aber noch nicht für Übernachtungen offen. Der Weg bis hierher hat sich etwas gezogen und die Hitze macht mir langsam ganz schön zu schaffen. Ich mache eine längere Pause, trinke literweise Holunderschorle, ruhe mich aus und muss dann leider weiter. Das wird hart!  

Immer bergab geht es nun, das Stöhrhaus ist schon ganz klein und kaum noch zu erkennen, wenn ich mich umdrehe. Ich bin erschöpft und habe keine Lust mehr zu laufen, meine Füsse beginnen zu schmerzen, vor allem die großen Zehen. Auch meine Knie werden ganz schön gefordert. Zähne zusammenbeißen!

Endlich unten, Abstieg ist geschafft. Bis Berchtesgaden ist es aber noch ein Stückchen.

Angekommen! 10 Stunden Marsch über Stock und Stein, Berg und Tal bei großer Hitze fordern ihren Tribut: Meine Schuhe drücken auf die Füße, meine Beine sind schwer, ich fühle mich erschöpft und sehne mich nach einer kühlen Dusche. Im Haus „Eden Lindner“ komme ich unter und habe ein kleines Zimmer für mich alleine mit einem großen Balkon. Ich fühle mich hier sehr wohl!

  1. Jörg

    Die Frau Lindner….da war auch ich am Abend des 14.07.2019 auf meinem Weg nach Triest…

    • mont coloré

      Hallo Jörg,
      hmm ich habe versucht mich zu erinnern, wen ich an diesem Tag da alles getroffen habe, aber ich weiß es einfach nicht 🙁
      Ich hoffe du hattest eine erfolgreichere Tour bis Triest als ich – aber ob ganz oder nur zumt Teil geschafft bleiben die Eindrücke unvergesslich. Ich wünsche dir noch viele schöne Erlebnisse in den Bergen!

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