Letzter Tag auf dem Laugavegur – mit Vorfreude auf die letzte Etappe machen wir uns, nach dem schnellen Frühstück, auf den Weg zu den „bunten Bergen“, nach Landmannalaugar. Der Regen ist für den ganzen Tag angesagt, doch noch ist es trocken und da wollen wir auch nicht allzu lange trödeln.

Schon bald haben wir die erste heiße Quelle in Sicht – die wollen wir uns doch genauer angucken!

Wow! Was soll man dazu noch sagen!

🟢 Heiße Quelle: Aquarellstifte auf DIN A 4 Aquarellpapier

Hoffentlich kracht das Schneedach nicht über meinen Kopf zusammen. Schnell, lieber wieder raus 🙂

Heute dampft es nicht nur, es gurgelt und brodelt überall.

Die ersten Pinselstriche auf dem Berg. Wir nähern uns den „bunten Bergen“.

Es ist leider bewölkt heute. Wenn die Sonne scheint sollen die Farben noch deutlicher zur Geltung kommen. Wir finden die Berge auch so wunderschön!

Noch eine heiße Quelle rechts im Bild

Originell! Islands Natur hat offensichtlich auch Humor! 🙂

Überall Lavagestein – durch die Dämpfe könnte man meinen, es wäre noch heiß.

Auf den letzten Kilometern wird der Weg immer einfacher, bald schon kommen uns wieder mehr Menschen entgegen, Tageswanderer und -ausflügler in Turnschuhen und mit kleinen Rucksäcken oder Reisegruppen mit Kindern. „Die Zivilisation hat uns wieder.“, bemerken wir fast wehmütig und sind erstaunt über diese Regungen.

Einerseits sind wir froh, alles gut überstanden und unser Ziel erreicht zu haben, andererseits trauern wir schon jetzt unserem Abenteuer nach, was nun, so überraschend schnell, zu Ende geht. Ein bisschen stolz sind wir dann aber auch, als wir uns voll bepackt, den Weg durch die Tagestouristen bahnen – stolz etwas gemeistert zu haben, was sich vermutlich nicht jeder zutraut.

Und jetzt unsere Belohnung: die warme Quelle. Noch ist diese stark frequentiert, es ist erst Nachmittag. Wir bauen unser Zelt auf, essen, finden heraus, mit welchem Bus wir morgen zurück Richtung Reykjavik fahren können, dann ist es früher Abend und es lichtet sich. Ab in die Naturbadewanne! Und wie herrlich die war! Anfangs steigt man in ca 30 Grad warmes Wasserbecken und bewegt sich von diesem dann auf die Mündung zweier bis 50 Grad warmer Zuflüsse zu, bis es einem warm genug ist und bleibt dort einfach sitzen. So kann jeder, die für sich optimale Temperatur „einstellen“. Das Wasser ist nur ungefähr einen Meter tief und der Grund besteht aus Vulkankies, keine Pflanzen, natürlich, in so einem warmen Becken – besser geht’s nicht! Dann fängt es an zu regnen, herrlich! Nicht mehr ganz so herrlich, als wir uns nach gut 2 Stunden aus dem Wasser hieven: der Wind hat die, von Steffen in heller Vorfreude, nur notdürftig geschlossene Tüte mit unseren Sachen und Handtüchern geöffnet und der Regen alles durchnässt. Seis drum, schnell so zum Zelt gehüpft und gleich ab in die Heia.

Nachts erwachen wir, Regen und Wind haben zugenommen, fegen über den ebenen, weiten Zeltplatz. Die ersten Zelte reißen, fliegen weg, saufen ab. Einzelne Stimmen im Dunkel, Aufregung. Steffen ist hellwach, bekommt kein Auge mehr zu, hat große Sorge, ob unser Zelt hält. Ich habe Vertrauen.  „Du hast doch extra ein gutes Zelt gekauft, hast du gesagt – wird schon halten.“, sage ich und schlafe weiter. Und behalte Recht. Glück gehabt!